Getuigenis Willy Leeuwarden voor Auschwitz tribunaal

Vorige week heb ik een verslag opgevraagd van Willy Leeuwarden (1920-2003) van wie een getuigenis was opgenomen tijdens het Auschwitz tribunaal in Frankfurt van 1964.

______________________
Hieronder volgt zijn getuigenis voor het Auschwitz tribunaal.
 
Zeuge Willi Leeuwarden (Sprechername)
Geboren: 4. September 1920 in Varel/D
Als Jude verfolgt, von etwa 1938 bis Anfang 1942 im KZ Sachsenhausen, dann einige Monate im KZ Neuengamme, von dort nach Auschwitz deportiert; im KZ Auschwitz vom 23. Oktober 1942 bis Sommer 1943; Arbeitskommando Kanada; Kommando Kasernenbau; Häftlingsnummer 69.735. Nach dem Sommer 1943 u.a. in das KZ Dachau transportiert.
Zur Zeit der Verhandlung: Gastwirt, BRD.
  
Zeuge der Anklage: Wilhelm Friedrich Boger
And the text written by the judge: 
Aussage des Zeugen Leeuwarden
 
Im Jahre 1937 emigrierte ich als Jude nach Holland, wurde aber von dort nach etwa einem halben Jahr wieder nach Deutschland ausgewiesen. An der Grenze wurde ich sofort der Gestapo ausgeliefert, die mich in das KZ Sachsenhausen einwies. Hier blieb ich bis Anfang 1942, kam dann für kurze Zeit in das Lager Wolfsburg, anschließend in das KZ Neuengamme. Von Neuengamme wurde ich mit einem Transport, der aus 48 Personen bestand, im Oktober 1942 nach Auschwitz verlegt. In Auschwitz kam ich zunächst in den Isolierblock - Block 10 -, später nach Block 5.
    Im Frühjahr 1943 arbeitete ich bei dem Kasernenbaukommando. In dem Häftlingskrankenbau traf ich zufällig einen früheren Kameraden wieder. Um diesen zu retten, »organisierte« ich mir eine Flasche Schnaps von einem Zivilisten. Von dem Lagerkapo wurde ich deswegen gemeldet. Der Lagerführer Aumeier bestrafte mich deswegen mit 25 Stockschlägen und mit Stehbunker. Ich mußte tagsüber arbeiten und nachts in den Stehbunker. Zu essen bekam ich in dem Stehbunker nichts. Der Bunkerkapo Jakob steckte mir allerdings heimlich etwas Brot zu. Während des Tages bekam ich auf der Arbeitsstelle warme Suppe. In den Stehbunker mußte ich jeweils abends nach dem Appell. Morgens rückte ich dann wieder mit zur Arbeit aus. Insgesamt verbrachte ich acht Tage im Stehbunker.
    Vom Stehbunker aus wurde ich zur Politischen Abteilung geführt. Dort sollte ich vernommen werden. Zunächst mußte ich vor der Baracke warten. Aus dem Innern der Baracke hörte ich Geschrei und Schläge. Plötzlich ging das Fenster auf und ein Häftling wurde aus dem Fenster herausgeschmissen. Der Häftling war in Zivil, seine Haare waren nicht geschoren. Es war ein Pole. Anschließend wurde ich von dem SS-Mann, der den Häftling aus dem Fenster geworfen hatte, hineingerufen. Ich hatte mich gerade gebückt, um dem Häftling Wasser, das ich mit meiner Mütze geholt hatte, zu geben. Ich schüttete schnell das Wasser dem Häftling über das Gesicht. In der Baracke wurde ich dann sofort von dem SS-Mann - ich erfuhr, daß es Boger war - mit Fäusten zusammengeschlagen. Boger trat mich auch. Er hat gar nichts dabei gesagt. Ich nehme an, daß er gesehen hatte, daß ich dem Häftling Wasser gegeben hatte. Zu einer Vernehmung ist es nicht gekommen. Bei dieser Gelegenheit wurde ich auch nicht auf die Schaukel gespannt. Boger gab mir nach dem Schlagen den Befehl, den Häftling wegzubringen. Boger sagte, ich solle das polnische Schwein zurück in das Lager bringen. Unterwegs ist mir der Häftling gestorben. Ich habe ihn am Tor abgelegt. Unterwegs traf ich den Lagerführer Schwarzhuber. Dieser sagte, der Häftling gehöre zu Block 3. Ich mußte ihn daher zum Block 3 bringen. Im Block 3 befanden sich damals etwa 200 bis 500 polnische Zivilisten. Diese hat man zur Politischen Abteilung gebracht und vernommen. Dort sollen viele totgeschlagen worden sein. Die Leute sollen an einem Ort einen Geheimsender gehabt haben. Es gab sehr viele Tote bei diesen Zivilisten. Das weiß ich von dem Blockältesten des Blocks 3. Das war auch allgemein im Lager bekannt. Man hat die Zivilisten vor der Politischen Abteilung stehen sehen.
    Den Namen des Häftlings, den Boger aus dem Fenster geworfen hat, weiß ich nicht. Der Häftling war, als er aus dem Fenster stürzte, bereits fast tot.
 
Auf der Rückseite sind dann deutlich wieder die Worte zu hören: »Von mir ist kein Häftling so geschlagen worden, daß er an den Folgen der Schläge gestorben wäre.«
 
Ende der Aussage des Zeugen Leeuwarden.
 
Een getuigenis van een andere gevangen: Dounia Zlata Wasserstrom was als volgt:
Ein kleiner Junge im Alter von etwa vier bis fünf Jahren sprang vom Lkw herunter. Er hatte einen Apfel in der Hand. Woher die Kinder kamen, weiß ich nicht. In der Tür stand Boger. Das Kind stand neben dem Lkw mit dem Apfel. Boger ging zu dem Kind hin, packte es an den Füßen und warf es mit dem Kopf an die Wand. Den Apfel steckte er ein … Eine Stunde später kam Boger und rief mich zum Dolmetschen. Dabei aß er den Apfel. Das Ganze habe ich mit eigenen Augen gesehen. Das Kind war tot.

Boger stierf in 1977 in gevangenis. Een genadeverzoek van de echtgenote van Boger werd gelukkig niet in behandeling genomen.

Wilhlem_Boger_RhyzMarananPix